Glauben

eisenheim_altar

Bergpredigt

Die Einleitung zur Bergpredigt

Als er nun die vielen Menschen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm.
Und er tat seinen Mund auf und lehrte sie.

Jesus-Gebet

Beten im Namen Jesu

Mein Gott, ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Mein Gott, mache, dass ich glaube und liebe!
Mein Gott, gib mir den Glauben,
ich bitte dich darum
im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

Charles de Foucauld,
1916 ermordet

Wie ich zum Glauben kam

Ich will dir sagen,
wie ich, Jacques Loew, Christus gefunden habe.
Ich habe mich hingekniet.
Ich habe gebetet.
Ich sagte: «Herr, wenn das wahr ist,
lass mich dich erkennen.»

Sage du das auch.
Oder sage etwas anderes, das aus deinem Herzen aufsteigt.
Ich habe es während eines Monats, zweier Monate, vielleicht ein Jahr lang.
Und eines Tages wirst du sagen, wie ich, wie ich, nach so vielen andern,
wie ich, gleich wie der Mann aus dem Evangelium:
«Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben.»

Matthäus 25, 35 – 40

Matthäus 25, 35 – 40

Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben;
ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben;
ich war obdachlos und ihr habt mich aufgenommen;
ich war nackt, und ihr habt mich bekleidet;
ich war krank, und ihr habt mich besucht;
ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

Thomas Merton

Der Zerstreuung entsagen

In der Stille der Landschaft und des Waldes und in der Einsamkeit der Klausur meines Klosters habe ich das gesamte Abendland entdeckt. Hier war ich dank der Gnade Gottes imstande, die Neue Welt zu erforschen, ohne von Stadt zu Stadt zu reisen, ohne die Anden oder den Amazonas zu überfliegen und einen Tag hier, zwei Tage dort Halt zu machen und dann weiterzureisen. Wäre ich auf diese Weise umhergereist, hätte ich wahrscheinlich nichts gesehen: denn im allgemeinen sehen diejenigen, welche viel reisen, am wenigsten.

Dietrich Bonhoeffer

Lebenszeichen
(Brief an seine Mutter)

Liebe Mama!
Eben habe ich zu meiner ganz großen Freude die Erlaubnis bekommen, Dir zum Geburtstag zu schreiben. Ich muß es etwas in Eile tun, da der Brief gleich noch fort soll. Eigentlich habe ich nur einen einzigen Wunsch, nämlich Dir in diesen für euch so trüben Tagen irgendeine Freude machen zu können.

Augustinus

Du
hast uns
auf dich hin
geschaffen,
und ruhelos
ist unser Herz
bis es
Ruhe findet
in dir.

Isenheimer Altar, Colmar
bergpredigt

Bergpredigt

Zürcher Übersetzung Bibel

Die Einleitung zur Bergpredigt

51 Als er nun die vielen Menschen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm.

2 Und er tat seinen Mund auf und lehrte sie:

Seligpreisungen

3 Selig die Armen im Geist - ihnen gehört das Himmelreich.

4 Selig die Trauernden - sie werden getröstet werden.

5 Selig die Gewaltlosen - sie werden das Land erben.

6 Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit - sie werden gesättigt werden.

7 Selig die Barmherzigen - sie werden Barmherzigkeit erlangen.

8 Selig, die reinen Herzens sind - sie werden Gott schauen.

9 Selig, die Frieden stiften - sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden.

10 Selig, die verfolgt sind um der Gerechtigkeit willen - ihnen gehört das Himmelreich.

11 Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und euch das Ärgste nachsagen um meinetwillen und dabei lügen.

12 Freut euch und frohlockt, denn euer Lohn im Himmel ist gross. Denn so haben sie auch die Propheten vor euch verfolgt.

Weitere:

Bergpredigt 5.13 bis 5.48

Bergpredigt 6.1 bis 6.34

Bergpredigt 7.1 bis 7.29

Charles_de_Foucauld

Jesus-Gebet: Beten im Namen Jesu

Charles de Foucauld

Mein Gott, ich glaube; hilf meinem Unglauben!

Mein Gott, mache, dass ich glaube und liebe!

Mein Gott, gib mir den Glauben,

ich bitte dich darum

im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

Charles de Foucauld, 1916 ermordet

Jacques Loew

Wie ich zum Glauben kam

Jacques-Loew

Ich will dir sagen,
wie ich, Jacques Loew*, Christus gefunden habe.
Ich habe mich hingekniet.
Ich habe gebetet.
Ich sagte: «Herr, wenn das wahr ist,
lass mich dich erkennen.»

Sage du das auch.
Oder sage etwas anderes, das aus deinem Herzen aufsteigt.

Ich habe es während eines Monats, zweier Monate,
vielleicht ein Jahr lang.
Und eines Tages wirst du sagen, wie ich,
wie ich, nach so vielen andern,
wie ich, gleich wie der Mann aus dem Evangelium:
«Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben.»

Eines Tages aber wirst du wie Petrus,
wie Millionen von Menschen sagen:
«Ja, Herr, ich glaube, dass du bist Christus,
der Sohn des lebendigen Gottes.»
Wie der Apostel Thomas,
der nicht glauben wollte,
wirst du auf den Knien stammeln:
«Mein Herr und mein Gott.»
Dann sind alle Mühen vergessen,
du wirst die Freude gefunden haben,
die nur Gott dir geben kann:
und ausser der Freude
einen unaussprechlichen Frieden,
denn du wirst verstanden haben, was die Worte besagen:
«Er hat mich geliebt,
er hat sich für mich hingegeben.»
(Gal.2, 20)

* Jacques Loew, einer der ersten französischen Arbeiterpriester.
Nachdem er in seiner Jugend den Glauben verloren hatte und Rechtsanwalt geworden war, fand er zum Glauben zurück, trat in den Dominikanerorden ein und arbeitete 13 Jahre lang als Docker in Marseille. Heute leitet der die «Schule des Glaubens» in Fribourg.

saint_augustine

Augustinus+ 430

Du

hast uns

auf dich hin

geschaffen,

und ruhelos

ist unser Herz

bis es

Ruhe findet

in dir.

froschauer_bibel

Matthäus 25, 35 – 40

Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben;
ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben;
ich war obdachlos und ihr habt mich aufgenommen;
ich war nackt, und ihr habt mich bekleidet;
ich war krank, und ihr habt mich besucht;
ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.
Dann werden ihm die Gerechten antworten:
Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben,
oder durstig und dir zu trinken gegeben?
Und wann haben wir dich obdachlos gesehen
Und dich aufgenommen,
oder nackt, und dich bekleidet?
Und wann haben wir dich krank oder im
Gefängnis gesehen
und sind zu dir gekommen?
Darauf wird er ihnen antworten:
Amen, ich sage euch:
Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,
das habt ihr für mich getan.

jacobs-thomas merton

Der Zerstreuung entsagen

Thomas Merton

Der Zerstreuung entsagen

In der Stille der Landschaft und des Waldes und in der Einsamkeit der Klausur meines Klosters habe ich das gesamt Abendland entdeckt. Hier war ich dank der Gnade Gottes imstande, die Neue Welt zu erforschen, ohne von Stadt zu Stadt zu reisen, ohne die Anden oder den Amazonas zu überfliegen und einen Tag hier, zwei Tage dort Halt zu machen und dann weiterzureisen. Wäre ich auf diese Weise umhergereist, hätte ich wahrscheinlich nichts gesehen: denn im allgemeinen sehen diejenigen, welche viel reisen, am wenigsten.

1958; Vorwort zur argentinischen Ausgabe seiner gesammelten Werke, 34)

 

dietrich_bonhoeffer

Brief an seine Mutter

Dietrich Bonhoeffer

Liebe Mama!

Eben habe ich zu meiner ganz großen Freude die Erlaubnis bekommen, Dir zum Geburtstag zu schreiben. Ich muß es etwas in Eile tun, da der Brief gleich noch fort soll. Eigentlich habe ich nur einen einzigen Wunsch, nämlich Dir in diesen für euch so trüben Tagen irgendeine Freude machen zu können. Liebe Mama, du musst wissen, dass ich jeden Tag unzählige Male an Dich und Papa denke und dass ich Gott danke, dass Ihr da seid für mich und für die ganze Familie. Ich weiß, dass Du immer nur für uns gelebt hast und dass es für Dich ein eigenes Leben nicht gegeben hat. Daher kommt es, dass ich alles, was ich erlebe, auch nur mit euch zusammen erleben kann. Daß Maria bei euch ist, ist mir ein ganz großer Trost. Ich danke Dir für alle Liebe, die im vergangenen Jahr von Dir zu mir in meine Zelle gekommen ist und mir jeden Tag hat leichter werden lassen. Ich glaube, dass diese schweren Jahre uns noch enger miteinander verbunden haben als es je war. Ich wünsche Dir und Papa und Maria und uns allen, dass das neue Jahr uns doch wenigstens hier und da einen Lichtblick bringt und dass wir uns doch noch einmal zusammen freuen können. Gott erhalte euch gesund! Es grüßt dich, liebe Mama, und denkt an Dich an Deinem Geburtstag von ganzem Herzen. Euer dankbarer Dietrich.